Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 318.jpg

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Endlich hat man eine dritte Sage, welche den Teufel mit des Meisters Frau Buhlschaft treiben läßt, wodurch er vermuthlich, wie in der ersten, hinter das Baugeheimniß ihres Mannes kam.






205.
Des Teufels Hut.
vgl. Taschenbuch für Liebe und Freundschaft 1816. S. 237. 238.


Nicht weit von Altenburg bei dem Dorfe Ehrenberg liegt ein mächtiger Stein, so groß und schwer, daß ihn hundert Pferde nicht fortziehen würden. Vorzeiten trieb der Teufel sein Spiel damit, indem er ihn auf den Kopf sich legte, damit herumging und ihn als einen Hut trug. Einmal sprach er in Stolz und Hochmuth: „wer kann wie ich diesen Stein tragen? selbst der ihn erschaffen, vermags nicht und läßt ihn liegen, wo er liegt!“ Da erschien Christus der Herr, nahm den Stein, steckte ihn an seinen kleinen Finger und trug ihn daran. Beschämt - und gedemüthigt wich der Teufel und ließ sich nie wieder an diesem Orte erblicken. Und noch heute sieht man in dem Stein den Eindruck von des Teufels Haupt und von des Herrn Finger.





206.
Des Teufels Brand.
Erasm. Rotterodam. epist. fam. L. 27. c. 20.

Nic. Remigii daemonolatria p. 335. 336.


Es liegt ein. Städtlein im Schweizerland mit Namen Schiltach, welches im Jahr 1533 am zehnten

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_318.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)