Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 322.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


welcher er einen Reihen oder zwei thät und sie endlich vor ihren Eltern und Freunden mit großem Seufzen und Heulen zur Thür hinaus in die Luft führte.

Des andern Tages suchten die betrübten Eltern und Freunde die Braut, daß sie sie, wo sie etwan herabgefallen, begraben mögten. Siehe! da begegneten ihnen eben die Gesellen und brachten die Kleider und Kleinode wieder mit diesen Worten: „über diese Dinge hatten wir von Gott keine Gewalt empfangen, sondern über die Braut.“





209.
Das Glücksrad.

Grundmann Geschichtschule S. 228-230.
D. Siegfried Saccus , aus dem Munde eines der Schatzgräber
selbst, zu Magdeburg.
Prätorius Wünschelruthe 88. 90.

Zwölf Landsknechte kamen aus dem ditmarser Krieg und hatten wenig vor sich gebracht. Da sie nun traurig und kleinmüthig im Land umher strichen und heut nicht wußten, was sie morgen zu beißen hatten, begegnete ihnen ein Grauröcklein, that seinen Gruß und fragte: „woher des Wegs und wohin?“ Sie aber sagten: „daher aus dem Krieg und dahin, wo wir reich werden sollen, können aber den Ort nicht finden.“ Das Grauröcklein sagte: „die Kunst soll euch offenbar werden, wenn ihr mir folgen wollt, begehr auch nichts dafür zu haben.“ Die Landsknechte meinten:

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 286. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_322.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)