Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 327.jpg

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Baume (und zeigte ihm den Baum) ein großer Kessel mit Geld begraben sey, aber ich acht sein nicht, denn Träume sind Schäume.“ Da ging der andere hin, grub unter dem Baum ein, fand einen großen Schatz, der ihn reich machte und sein Traum wurde ihm bestätigt. Agricola fügt hinzu: „das hab ich oftmals von meinem lieben Vater gehört.“ Es wird aber auch von andern Städten erzählt, wie von Lübeck (Kempen), wo einem Beckerknecht träumt, er werde einen Schatz auf der Brücke finden. Als er oft darauf hin und hergeht, redet ihn ein Bettler an und fragt nach der Ursache, und sagt hernach, ihm habe getraumt, daß auf dem Kirchhof zu Möllen unter einer Linde (zu Dordrecht unter einem Strauche) ein Schatz liege, aber er wolle den Weg nicht daran wenden. Der Beckerknecht antwortet: „ja es träumt einem oft närrisch Ding, ich will mich meines Traums begeben und euch meinen Brückenschatz vermachen;“ geht aber hin und hebt den Schatz unter der Linde.





212.
Der Kessel mit dem Schatz.
Mündlich, aus Bibesheim und aus Wernigerode.


An einem Winterabend saß vor vielen Jahren der Wagnermeister Wolf zu Großbieberau im Odenwald mit Kindern und Gesinde beim Ofen und sprach von

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_327.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)