Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 343.jpg

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sie und der Bub, heißt es, sey nicht gar alt geworden; woran er gestorben, weiß man nicht.






224.
Das Niesen im Wasser.
Mündlich, aus Hessen.


An einem Brücklein, das über die Auerbach geht, hörte jemand etwas im Wasser dreimal niesen, da sprach er dreimal: „Gott helf!“ und damit wurde der Geist eines Knaben erlöst, der schon dreißig Jahre auf diese Worte gelauert hatte. Oberhalb demselben Brücklein hörte, nach einer andern Erzählung, ein anderer dreimal aus dem Bach herausniesen. Zweimal sagte er: „Gott helf!“ beim drittenmal aber: „der Teufel hohl dich!“ Da that das Wasser einen Wall, wie wenn sich einer mit Gewalt darin umdrehte.





225.
Die arme Seele.
Mündlich, aus Paderborn.


Et sit en arme Seele unner de Brügge för Haxthusen-Hove to Paderborn, de prustet unnerwielen. Wenn nu ter sülvtigen Tiet en Wage der över färt un de Fohrmann segd nich: „Gott seegen!“ so mot de Wage ümfallen. Un hät oll manig Mann Arm un Bein terbroken.


Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_343.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)