Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 398.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.



273.
Chimmeke in Pommern.
Micrälius B. ill Cap. 64.


Auf dem Schlosse Lonz soll ein Poltergeist, den die alten Pommern Chimmeke nennen, einen Küchenbuben klein gehackt und in einen irdenen Topf gesteckt haben, weil er ihm die Milch, die dem Geist in der Zeit des Aberglaubens alle Abend mußte hingesetzt werden, verzehrt hatte. Diesen Topf oder Grapen, worin Chimmeke sein Müthlein gekühlet, hat man lange Zeit vorgezeiget.





274.
Der Krischer.
Aus einem Amtsbericht in der erbacher Cämmerei.


Johann Peter Kriechbaum, Schultheiß der oberkainsbacher Zent, erzählte den 12. März 1753: im Bezirk, genannt die Spreng, halte sich ein Geist oder Gespenst auf, so allerhand Gekreisch, als wie ein Reh, Fuchs, Hirsch, Esel, Hund, Schwein und anderer Thiere, auch gleich allerhand Vögel führe, dahero es von den Leuten der Krischer geheißen werde. Es habe schon viele irre geleitet und getraue niemand, sonders die Hirten nicht, sich über Nacht in dasigen Wiesen aufzuhalten. Ihm sey neulich selbst begegnet, als er Nachts auf seine Wiese in der Spreng gegangen und

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 362. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_398.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)