Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 416.jpg

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Winter bei Glatteis und wenn Leichen oder Kinder zur Taufe hinauf zu tragen waren, wollten, nach der Sage, die Altenberger die Kirche abbrechen und unten im Dorfe aufrichten, aber sie waren es nicht vermögend. Denn was sie heute abgetragen und ins Thal herabgebracht hatten, fanden sie am andern Morgen wieder an seiner Stelle in gehöriger Ordnung oben auf der Capelle, also daß sie von ihrem Vorhaben abstehen mußten.

Diese Kirche hat der heil. Bonifacius gestiftet und auf dem Berge öfters geprediget. Einmal als er es dort unter freiem Himmel that, geschah es, daß eine große Menge Raben, Dohlen und Krähen herbeigeflogen kamen und ein solches Gekrächz und Geschrei anfingen, daß die Worte des heil. Bonifacius nicht mehr konnten verstanden werden. Da bat er Gott, daß er solchen Vögeln in diese Gegend zu kommen nimmermehr erlaube. Seine Bitte wurde ihm gewährt und man hat sie hernach nie wieder an diesem Orte gesehen.





291.
Der König im lauenburger Berg.

Kornmann mons Veneris.
Seyfried’s medulla p. 482.
Valvassor Ehre von Crain I. 247.


Auf einem Berg bei der Lauenburg in Cassuben fand man 1596. eine ungeheure Kluft. Der Rath hatte zwei Missethäter doch zum Tod verurtheilt und

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 380. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_416.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)