Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 422.jpg

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eine Felskluft, worin die drei Befreier des Landes, die drei Tellen genannt, schlafen. Sie sind mit ihrer uralten Kleidung angethan, und werden wieder auferstehen und rettend hervorgehen, wann die Zeit der Noth fürs Vaterland kommt. Aber der Zugang der Höhle ist nur für den glücklichen Finder.

Ein Hirtenjung erzählte folgendes einem Reisenden: sein Vater, eine verlaufene Ziege in den Felsenschluchten suchend, sey in diese Höhle gekommen und gleich, wie er gemerkt, daß die drei drin schlafenden Männer die drei Tellen seyen, habe auf einmal der alte eigentliche Tell sich aufgerichtet und gefragt: „welche Zeit ists auf der Welt?“ und auf des Hirten erschrockene Antwort: „es ist hoch am Mittag“ gesprochen: „es ist noch nicht an der Zeit, daß wir kommen,“ und sey darauf wieder eingeschlafen. Der Vater, als er mit seinen Gesellen, die Telle für die Noth des Vaterlands zu wecken, nachher oft die Höhle gesucht, habe sie doch nie wieder finden können.





298.
Das Bergmännchen.
Wyß a. a. O. S. 1–12. vgl. 305. 308. aus mündl. Sage.


In der Schweitz hat es im Volk viele Erzählungen von Berggeistern, nicht blos auf dem Gebirg allein, sondern auch unten am Belp, zu Gelterfingen und Rümlingen im Bernerland. Diese Bergmänner

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 386. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_422.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)