Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V1 439.jpg

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Vor dem Haufen ist ein alter Mann hergangen mit einem weißen Stab, hat sich selbs den treuen Eckhart geheißen. Dieser Mann hat die Leute heißen aus dem Wege weichen, auch etliche Leute gar heimgehen, sie würden sonst Schaden nehmen. Nach diesem Mann haben etliche geritten, etliche gegangen und es sind Leute gesehen worden, die neulich an den Orten gestorben waren, auch der eins Theils noch lebten. Einer hat geritten auf einem Pferde mit zwein Füßen. Der ander ist auf einem Rade gebunden gelegen und das Rad ist von selbs umgelaufen. Der dritte hat einen Schenkel über die Achsel genommen und hat gleich sehr gelaufen. Ein ander hat kein Kopf gehabt und der Stück ohn Maßen. In Franken ists noch neulich geschehen und zu Heidelberg am Neckar hat mans oft im Jahr gesehen. Das wütende Heer erscheint in Einöden, in der Luft und im Finstern, mit Hundegebell, Blasen auf Waldhörnern und Brüllen wilder Thiere; auch siehet man dabei Hasen laufen und höret Schweine grunzen.





314.
Das Fräulein vom Willberg.
Mündlich, aus dem Corvei’schen.


Ein Mann aus Wehren bei Höxter ging nach der Amelungs-Mühle, Korn zu malen; auf dem Rückweg wollt er sich ein wenig am Teich im Lau ausruhen.

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 1. Nicolai, Berlin 1816, Seite 403. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V1_439.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)