wenige Trojaner, fuhren lange in der Welt herum.
Franko mit den Seinen kam nieder zu dem Rhein,
und saß daselbst; da baute er zum Andenken seiner
Abstammung ein kleines Troja mit Freuden auf, und
nannte den vorbeifließenden Bach Santen, nach
dem Fluß in ihrem alten Lande. Den Rhein nahmen
sie für das Meer. So wuchs das fränkische Volk auf.
Die Merovinger.
Θεοφανυς Χρυνογραφια ed. venet. 1729. fol. p. 268 (im |
Die Merovinger hießen die Borstigen[1], weil
der Sage nach, allen Königen aus diesem Geschlecht
Borsten, wie den Schweinen, mitten auf dem Rücken
wachsen. – Clodio, Faramunds Sohn, saß eines
Tags mit der Königin am Meergestade, sich von der
Sommerhitze zu kühlen, da stieg ein Ungeheuer (Meermann)
einem Stiere gleich, aus den Wogen, ergriff
die badende Königin, und überwältigte sie. Sie gebar
darauf einen Sohn von seltsamen wunderbarem Ansehen,
weßhalb er Merovig, das heißt Merefech
geheißen wurde, und von ihm entspringen die Frankenkönige,
Merowinger (Merofingi, Mereiangelingi)
genannt.
- ↑ Κρισταται (cristati)und τριχοραχάται.
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_092.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)