Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 099.jpg

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Grenze fallen!" Alles das traf hernach ein, und blieb so lange der Wald dauerte. Endlich kam Remig einem Dorf vorüber, Caviniac (Chavignon) mit Namen, und wollte es in seinen Strich eingränzen. Die Einwohner wiesen ihn gleichfalls zurück, wie er bald näher kam, bald wieder ferner ging, und die noch jetzt sichtbaren Zeichen einsteckte; zuletzt rief er ihnen zu: „ihr werdet harte Arbeit zu thun haben, und in Dürftigkeit leben!“ welches alles in der Folge der Zeit so erfüllt wurde. – Wie aber der König aus dem Mittagsschlaf erstand, gewährte er durch königliche Schenkung dem heiligen Bischof für seine Kirche alles Land, das er in dem Kreis seines Umgangs eingeschlossen hatte.





423.
Remig verjagt die Feuersbrunst.
Flodoard. hist. rem. Lib I. cap 6 et 12. ed. Duac. p. 35. 50.



Als in der Stadt Rheims ein wüthendes Feuer ausgebrochen, und schon der dritte Theil der Wohnungen verzehrt worden war, erfuhr der Heilige die Botschaft in der Nicasienkirche, warf sich nieder, und flehte Gott um Hülfe. Darauf eilte er mit schnellen Schritten in die Stadt; auf den Stufen der Kirchentreppe drückten sich seine Fußstapfen in den harten Stein, als wär’ es weicher Thon, ein, und werden noch heutiges Tags zum Beweis des göttlichen Wunders da gesehen. Darauf wandte er sich der Flamme entgegen, und kaum hatte er mit seiner Rechten das

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 79. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_099.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)