Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 219.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


reckten ihre Hände auf und schwuren: wer heute entrinne, solle nimmerdar auf baierscher Erde weder Eigen noch Lehen haben.

Gerold, den Markgrafen, sandte Adelger ab, daß er den Schwaben die Mark wehrete. Er focht mit ihnen einen starken Sturm, doch Gott machte ihn sieghaft; er fing Brenno, den Schwabenherzog, und hing ihn an einen Galgen auf.

Rudolf den Grafen, mit seinen beiden Brüdern, sandte Adelger gegen Böheim, dessen König zu Salre mit großer Macht lag und Baiern heerte. Rudolf nahm selbst die Fahne und griff ihn vermessen an. Er erschlug den König Osmig, und gewann allen Raub wieder. Zu Cambach wand er seine Fahne.

Wirent den Burggrafen, sandte Adelger gegen die Hunnen. Niemand kann sagen, wie viel der Hunnen in der Schlacht todt lagen; einen sommerlangen Tag wurden sie getrieben bis an ein Wasser, heißet Traun, da genasen sie kaum.

Herzog Adelger selbst leitete sein Heer gen Brixen an das Feld, da schlugen sie ihr Lager auf; das ersahen die Wartmänner der Römer, die richteten ihre Fahne auf und zogen den Baiern entgegen. Da fielen viele Degen, und brach mancher Eschenschaft! Volkwin stach den Fähnrich des Königs, daß ihm, der Spieß durch den Leib drang: diesen Zins – rief der vermessene Held – bringe deinem Herrn und sage ihm, als er meinen Herrn schändete an Haar und

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_219.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)