Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 225.jpg

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200,000 Gülden, raumte das Land und zog nach Baiern. Da verzehrte er sein Gut mit einer schönen Müllerin, Namens Margret, und wohnte im Schloß Wolfstein, unterhalb Landshut. Dieselbige Mühl wird noch die Gretlmühl genannt, und der Fürst Otto der Finner, darum, weil er also ein solches Land verkauft. Man sagt: Carl hab ihn im Kauf überlistet und die Stricke an den Glocken im Land nicht bezahlt.




497.
Herzog Friedrich und Leopold von Oesterreich.
Albertus argentin. p. 178. 179.

Königshofen, S. 127. 128.
Cölner Chronik 1499. fol. 250.
Vergl. Aventin S. 393. 396.


Da König Friedrich in der Gewalt Ludwig des Baiern gefangen lag auf einer Feste, genannt Trausnitz [1], kam ein wohl gelehrter Mann ein zu Herzog Leopold von Oestreich (des Gefangenen Bruder), und sprach: „ich will Gut nehmen und den Teufel beschwören, und zwingen, daß er muß euern Bruder, König Friedrich aus der Gefängniß her zu euch bringen.“ Also gingen die zwei, Herzog Leopold und der Meister in die Kammer; da trieb der Meister seine



  1. Als der Gefangene hinein geführt wurde, und diesen Namen aussprechen hörte, rief er aus: ja wohl Trausnicht (Druwesnit), ich habe sein je nicht getraut, daß ich so sollte darein gebracht worden seyn.
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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_225.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)