Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 226.jpg

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Kunst, und kam der Teufel zu ihnen in eines Pilgrims Weise, und ward geheißen, daß er König Friedrich brächte ohn allen Schaden. Der Teufel antwortete: er wolle das wohl thun, wo ihm der König folgen würde. Also fuhr der Teufel weg, kam zu Friedrich nach Trausnitz und sprach: „sitze her auf mich, so will ich dich bringen ohne Schaden zu deinem Bruder.“ Der König sagte: „wer bist du?“ Der Teufel versetzte und sprach: „frage nicht danach; willst du aus der Gefängniß kommen, so thu, das ich dich heiße.“ Da ward dem Könige und denen, die sein hüteten, grauen, und machten Kreuze vor sich. Da verschwand der Teufel.

Danach thät Herzog Leopold dem König Ludwig also weh mit Kriege, daß er mußte König Friedrich aus der Gefängniß lassen. Doch mußte er schwören und verbürgen, König Ludwigen fürder nicht zu irren an dem Reiche.




498.
Der Markgräfin Schleier.
Berkenmeyer Antiquar S. 488.

Taschenbuch für vaterl. Gesch. Wien 1811
Vergl. Naubert Volksmärchen III. 113 - 117. 130 -138.


Agnes, Kaiser Heinrichs IV. Tochter stand mit Leopold dem Heiligen, Markgrafen von Oestreich, den achten Tag ihrer Hochzeit an einem Fenster der Burg, und redeten von der Stiftung eines Klosters, um die ihm Agnes anlag. Indem kam ein starker Wind und führte den Schleier der Markgräfin mit sich fort

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_226.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)