Kunst, und kam der Teufel zu ihnen in eines Pilgrims
Weise, und ward geheißen, daß er König Friedrich
brächte ohn allen Schaden. Der Teufel antwortete:
er wolle das wohl thun, wo ihm der König
folgen würde. Also fuhr der Teufel weg, kam zu
Friedrich nach Trausnitz und sprach: „sitze her auf
mich, so will ich dich bringen ohne Schaden zu deinem
Bruder.“ Der König sagte: „wer bist du?“
Der Teufel versetzte und sprach: „frage nicht danach;
willst du aus der Gefängniß kommen, so thu, das ich
dich heiße.“ Da ward dem Könige und denen, die
sein hüteten, grauen, und machten Kreuze vor sich.
Da verschwand der Teufel.
Danach thät Herzog Leopold dem König Ludwig also weh mit Kriege, daß er mußte König Friedrich aus der Gefängniß lassen. Doch mußte er schwören und verbürgen, König Ludwigen fürder nicht zu irren an dem Reiche.
Der Markgräfin Schleier.
Berkenmeyer Antiquar S. 488. Taschenbuch für vaterl. Gesch. Wien 1811 |
Agnes, Kaiser Heinrichs IV. Tochter stand mit Leopold dem Heiligen, Markgrafen von Oestreich, den achten Tag ihrer Hochzeit an einem Fenster der Burg, und redeten von der Stiftung eines Klosters, um die ihm Agnes anlag. Indem kam ein starker Wind und führte den Schleier der Markgräfin mit sich fort
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_226.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)