die Kluft zusammen getragen, und auf den hohen Felsen
sich versteckt haben, die wir nicht so leichtlich in
unsern Klauen werden fassen können; darum wir sie
in ihrem tiefen Nest sitzen und andere gemästete Vögel
suchen wollen.“ Hat von Stund an darauf ihren
Kriegsleuten geboten, daß ein jeder insonderheit
seine Sturm-Haube voll Erde fassen und solches auf
einem ebenen Felde, gleich gegen Osterwitz über, ausschütten
sollte. Welches, als es beschehen, ist aus
derselben Erde ein ziemlich groß Berglein worden,
das man lange Zeit im Land zu Kärnthen die Maultasch-Schutt
genannt hat. Noch vor Kurzem,
im Jahr 1580 hat Herr Georg Kevenhüller, Freiherr
zu Aichelberg, als Landes-Hauptmann von Kärnthen,
der Frau Maultasch Bildniß in schönem, weißem Stein
ausgehauen lassen, welche Säul das Kreuz bei der
Maultasch-Schutt genannt worden.
Radbod von Habsburg.
Felix Faber hist. suev. Lib. II. Joh. Müller I. 262. not. 161. |
Im zehnten Jahrhundert gründete Radbod auf seinem eigenen Gute im Aargau eine Burg, genannt Habsburg (Habichtsburg, Felsennest), klein aber fest. Als sie vollendet war, kam Bischof Werner, sein Bruder, der ihm Geld dazu hergegeben, den Bau zu sehen, und war unzufrieden mit dem kleinen Umfang. Nachts aber ließ Graf Radbod seine Dienstmannen
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_239.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)