Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 273.jpg

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wie Elfenbein. Der Ritter erblaßte und rief: weh meine Freunde, ihr habt mich verderbet, und in drei Tagen bin ich des Todes. Der Fuß war wieder verschwunden, ohne ein Loch in der Bühne zurück zulassen. Pfeiffen, Tanzen und Singen lagen danieder, ein Pfaff wurde gerufen, und nachdem er von seiner Braut Abschied genommen und seine Sünden gebeichtet hatte, brach sein Herz. Seine junge Ehefrau begab sich ins Kloster, und betete zu Gott für seine Seele, und in allen deutschen Landen wurde der mannhafte Ritter beklaget.

Im 16. Jahrh. nach Fischarts Zeugniß, wußte das Volk der ganzen Gegend noch die Geschichte von Peter dem Staufenberger und der schönen Meerfei, wie man sie damals nannte. Noch jetzt ist der Zwölfstein zwischen Staufenberg, Nußbach und Weilershofen zu sehen, wo sie ihm das erste Mal erschienen war; und auf dem Schlosse wird die Stube gezeigt, da sich die Meerfei soll unterweilen aufgehalten haben.




523.
Des edlen Möringers Wallfahrt.
Nach dem alten Lied.

Vergl. Schmid in Bragur III. 402
Gräters Odina S. 200–210.


Zu Mörungen an der Donau lebte vor Zeiten ein edler Ritter; der lag eines Nachts bei seiner Frau und bat sie um Urlaub, weil er weit hin ziehen wollte

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_273.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)