Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 350.jpg

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aus, und steckten sie in die Erde, (die er darauf hatte tragen lassen) schwuren: daß der Graf auf das Seine bauen, und der oberste Boden hätte von Alters zum Land und Herrschaft Thüringen gehört. Also verblieb ihm der Berg, und die neue Burg benannte er Wartburg, darum, weil er auf der Stätte seines Gesindes gewartet hatte.





548.
Ludwig der Springer.
Bange, thür. Chronik Bl. 48. 49.

Winkelmann VI. 210.
Rohte 1675. 1676.
Gerstenberger S. 183. - 186.


Die Brüder und Freunde Markgraf Friedrichs, klagten Landgraf Ludwigen zu Thüringen und Hessen vor dem Kaiser an, von wegen der frevelen That, die er um des schönen Weibes willen begangen hatte. Sie brachten auch so viel beim Kaiser aus, daß sie den Landgrafen, wo sie ihn bekommen könnten, fahen sollten. Also ward er im Stift Magdeburg getroffen, und auf den Gibichenstein bei Halle an der Saal geführet, wo sie ihn über zwei Jahre gefangen hielten in einer Kemnaten (Steinstube) ohne Fessel. Wie er nun vernahm „daß er mit dem Leben nicht davon kommen möchte“ rief er Gott an, und verhieß und gelobte eine Kirche zu bauen in St. Ulrichs Ehr, in seine neulich erkaufte Stadt Sangerhausen, so ihm aus der Noth geholfen würde. Weil er aber vor

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_350.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)