Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 385.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


569.
Ursprung der Grafen von Mannsfeld.
Otmars Volkssagen 201. 202.


Während einst Kaiser Heinrich sein Hoflager auf der Burg bei Wallhausen in der goldenen Aue hatte, bat sich einer seiner Mannen von ihm eine Stück Feld zum Eigenthum aus, das an die goldene Aue gränzte und so groß wäre, daß er es mit einem Scheffel Gerste umsäen könnte. Der Kaiser, weil er den Ritter seiner Tapferkeit wegen liebte, bewilligte ihm die Bitte, ohne sich zu bedenken. Dieser nahem einen Scheffel Gerste, und umsäte damit die Gränzen der nachmaligen Grafschaft Mannsfeld.

Doch dies erregte den Neid der übrigen Mannen, und sie hinterbrachten dem Kaiser, daß seine Gnade durch seine falsche Deutung gemißbraucht worden. Aber der Kaiser antwortete lachend: „gesagt ist gesagt! Das ist des Mannes Feld!“ Daher der Name Mannsfeld, und in dem Gräflichen Wappen die Gerstenkörner, welche die Wappenkünstler Wecken nennen.





570.
Henneberg.
Alte Chronik in Senkenberg sel. juris. III. p. 311. 312

Bange thür. Chronik. Bl. 18. 19.


Ein Herr von edlem Geschlecht zog um in Deutschland, suchte Frieden und eine bequeme Stätte zu bauen; da kam er nach Franken an einen Ort, und

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 365. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_385.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)