Seite:Deutsche Sagen (Grimm) V2 398.jpg

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Held von Seiten der Longobarden mit einer der Frauen in dem Flusse schwimmend fechten sollte. Würde nun ihr Kämpfer von der Jungfrau besiegt, so sollte das lombardische Heer zurück weichen; unterläge sie hingegen dem Helden, so sollte ihnen der Uebergang vergönnt seyn. Diesen Kampf bestand der tapfere Lamissio, und erwarb sich durch seinen Sieg großen Ruhm, seinen Landsleuten aber den freien Zug über den Strom.



396.b.
Alboin betrachtet sich Italien.
Paulus Diaconus II. 8.

Alboin war nun mit seinem Heer und einer großen Menge Volkes an die äußerste Grenze Italiens gekommen. Da stieg er auf einen in jener Gegend emporragenden Berg und beschaute das Land, soweit er von da hinein sehen konnte. Seit der Zeit heißt derselbe Berg nach ihm der Königsberg. Auf diesem Gebirge sollen wilde Wisente hausen. Ein wahrhafter Greis erzählte, die Haut eines auf dem Berg erlegten Wisents gesehen zu haben, welche so groß gewesen sey, daß funfzehn Männer neben einander darauf liegen können.



399.b.
Authari’s Säule.
Paulus Diac. III. 32.

Von Authari, dem König der Lombarden, wird erzählt: er sey über Spoleto vorgedrungen bis gen Benevent, habe das Land genommen und sogar Reggio

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Brüder Grimm: Deutsche Sagen, Band 2. Nicolai, Berlin 1818, Seite 378. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Sagen_(Grimm)_V2_398.jpg&oldid=- (Version vom 7.6.2019)