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Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort

3.
„Ich kann es und mag es nicht sitzen,

mag auch nicht lustig sein;
mein Herz ist mir es betrübet,
ja, ja betrübet,
feins Lieb, von wegen dein.“

4.
Was zog er aus seiner Taschen?

ein Messer, war scharf und spitz;
er stachs seiner Lieben durchs Herze,
ja, ja durchs Herze,
das rothe Blut gegen ihn spritzt.

5.
Und da er es wieder heraußer zog,

von Blute war es so roth:
‚‚‚Ach reicher Gott vom Himmel,
ja, ja vom Himmel,
wie bitter wird mir der Tod!‘‘‘

6.
Was zog er ihr abe vom Finger?

ein rothes Goldringelein;
er warf es in fließend Wasser,
ja, ja ins Wasser,
es gab einen hellen Schein.

7.
‚‚‚Schwimm hin, schwimm her, Goldringelein,

bis an die tiefe See!
mein feines Lieb ist mir gestorben,
ja, ja gestorben;
jetzt hab ich kein feins Lieb meh.‘‘‘ –

8.
So gehts, wenn ein Mädel zwei Knaben lieb hat!

thut wunderselten gut;
das haben die beide erfahren,
ja, ja erfahren,
was falsche Liebe thut.


(J. G. Jacobi’s „Iris. Band V. Berlin, 1776.“ S. 134. – J. G. v. Herder’s „Volkslieder. I. Theil. Leipzig, 1778.“ S. 38.)

1. Es leuchten drei Sterne. – 6, 5. seinen klaren Schein.


11b. Die Aargauer Lieben.


Sehr mäßig. Schweizerisch.
Noten
Noten


1.
Im Ärgäu sind zweu Liebi :|:

die hättid enandre gern. :|:

2.
Und der jung Chnab zog zu Chriege;

wenn chunnt er wiederum hei?

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin, Preußen 1856, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_029.jpg&oldid=- (Version vom 25.10.2019)