Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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bi eme möst ik slåpen;
so lēt ik dan ōk jo mīn Truren nich,
slöch he mīn arme Weisen.
un alle Jungfroun rieden,
so wolt ik met Heren van Valkenstēn
um min fien Lefken strieden.“
des möst ik dregen Schanne;
nēmt ji jue Lefken wal bī de Hand,
trekt ju met ūt dem Lanne!‘‘‘
du gifst mi dan en Schriven,
wen ik nu komme in fremde Land,
dat ik dårin kan bliven.“
wal lude ward se singen:
„Nu kan ik den Heren van Valkenstēn
mit minen Worden twingen.
då wil ik dōn hen singen:
dat ik de Heren van Valkenstēn
mit minen Worden kont twingen.“
1. saach, sah. Borch, Burg. op, auf. rieden, reiden. beneben, beineben, dicht neben; holl. beneven. – 2. gröte, grüße. ju ,euch. sin ji, seid ihr. wedr, wedder, wieder. – 3. hebbe, habe. suer, sauer. Toorn, Thurm. vervulen, verfaulen. – 4. jegen, gegen. Müren, Mauern. treen, treten. helpen, helfen. Lefken, Liebchen. truren, trauern. – 5. as, als. fien, fein. Wit, Witz. – 6. Na Huus, nach Hause. Weisen, Waisen. – 7. bi eme, bei ihm. slapen, schlafen. leet, ließ. – 8. Zelter, Zeltroß; vom mhd. zëlten, im Passe oder im Schritte gehen. – 9. dregen, tragen. jue, euer. trekt, zieht. uut, aus. – 10. gifst, giebst. Schriven, Schreiben. bliven, bleiben. – 11. groot, groß. Hede, Heide. lude, laut. twingen, zwingen. – 12. hen, hin. seggen, sagen. doon, thun.
Gemächlich. | Mündlich, aus der Gegend von Bielefeld in Westfalen. |
to siner Burch up rie’en;
enen Schilt hadde hē in siner Hant,
blank Swert an siner Sieden.
Sin jī des Lannes Here?
sau giewet mī wie’er den Gefangenen mīn,
üm åller Jungfruwen Ere!“
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin, Preußen 1856, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_038.jpg&oldid=- (Version vom 25.10.2019)