Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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Mäßig langsam. | Mündlich, aus Dreieichenhain bei Frankfurt a. M. |
und schaut ins tiefe Thal,
ein Schifflein sah ich |: schwimmen, :|
darin drei Grafen warn.
der in dem Schifflein saß,
bot mir einmal zu trinken
kühlen Wein aus seinem Glas.
wärst nur ein wenig reich;
fürwahr, ich wollt dich nehmen,
sähn wir einander gleich!“
bin ich doch ehrlich und fromm;
ich werd die Zeit erwarten,
bis meines Gleichen kommt.‘‘‘
was willst du fangen an?“ –
‚‚‚Darnach geh ich ins Kloster,
will werden eine Nonn.‘‘‘
dem Grafen träumts gar schwer,
als ob sein herzallerliebster Schatz
ins Kloster gangen wär.
wol vor des Klosters Thür;
er fragt nach seinem Liebchen,
ob sie darinnen wär?
in eim schneeweißen Kleid;
ihr Haar war abgeschnitten,
zur Nonn war sie bereit.
kein Wort mehr sprechen konnt;
das Herz in seinem Leibe
in tausend Stücken sprang.
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin, Preußen 1856, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_059.jpg&oldid=- (Version vom 25.10.2019)