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	Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort

34^a. Die verwundete Dame.

Erste Melodie.

Langsam.

Mündlich, aus der Gegend von Hainau in Schlesien.

Zweite Melodie.

Langsam.

Mündlich, aus Schlesien. (Hainau, Fraustadt etc.)

1.

Ich wollt einmal recht früh aufstehn :|:

und in den grünen Wald :|:
spazieren gehn. :|:

2.

Und als ich in den Wald nein kam,

ei da fand ich eine
schneeweiße Dam.

3.

Die Dam die war von Blut so roth,

und eh man sichs versah,
war sie schon todt.

4.

„Wo nehm ich nun sechs Träger her,

die mir mein Feinsliebste
zu Grabe tragn?

5.

„Sechs Träger die sind schon bereit,

von lauter Silber
und schwarzer Seid.

6.

„Wie lang soll ich nun traurig sein?

bis daß alle Wasser
verlaufen sein?

7.

„Und alle Wasser verlaufen sich nicht,

ei so nimmt mein Trauern
kein Ende nicht.“

1, 1. Es wollt ein Jäger früh aufstehn. – 2. Und als er in den Wald nein kam, da begegnet ihm eine gar schöne – charmante – verwünschte Dam. – 5. Sechs Träger die sind schon bestellt, die mir mein Feinsliebste tragn aus der Welt.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_112.jpg&oldid=- (Version vom 26.10.2019)