Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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schlaf ein, mein liebes Kindchen,
schlaf du in guter Ruh
und thu dein Aeuglein zu!“
so wär die Lieb nicht angerannt;
das Feuer brennt so sehr,
die Liebe noch viel mehr.
die Liebe nicht vergessen,
ja nun und nimmermehr!‘‘‘
2, 2. Wol vor (an) der Thüre stehn. – 3. Ich dacht, ich wollt sie küssen – Ich that sie freundlich grüßen, der Vater sollts nicht wissen; die Mutter wards gewahr, daß Einer bei ihr war. – 4, 3. es reut dich ganz gewiß! – gereuen wird es dich, wenn du verlässest mich! – 4a. Wen hast du rein gelassen? den Reiter von der Straßen? den Schreiber von (aus) dem Schloß? – 5. Wenn andre junge junge (hübsche junge) Mädchen mit ihren schönen Kränzchen wol auf den Tanzsaal gehn: – 6. Da mußt du armes junges Mädchen mit deim schneeweißen Häubchen wol an der Wiege stehn; – 7. Mußt singen: Lira Lämmchen, schlaf ein, mein liebes Männchen – Und singen: Ru ru rinne (su su sinne), schlaf ein, du kleines Kinne – Und singen: ru ru rinnechen (und singen: Hun nu ninnchen), schlaf ein, mein kleines Jüngechen – Mußt singen: eia poleichen, schlaf ein, mein kleines Täubchen – Und singen: Ri ra Rädchen, schlaf ein, mein feines Knäbchen (Mädchen), und schließ dein Aeuglein zu! – 8. Ei hätt die Lieb nicht so sehr gebrannt, so wärn wir nicht zusammngerannt (so wärn wir nicht so nah bekannt).
mein feins Liebchen nicht gesehn; :|:
ich sahs an einem Sonntag
wol vor der Thüre stehn: :|:
|: das tausendschöne Jungfräulein,
das tausendschöne Herzelein,
wollt Gott, ich wär heute bei ihr! :|
das Lachen nicht vergehn;
ich sahs an einem Sonntag
wol in die Kirche gehn:
das tausendschöne Jungfräulein,
das tausendschöne Herzelein,
wollt Gott, ich wär heute bei ihr!
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_119.jpg&oldid=- (Version vom 26.10.2019)