Seite:Deutscher Liederhort (Erk) 175.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


Perücke ziert, steht. Alle Figuren sind durch Schnüre etwas beweglich und werden von den auf beiden Seiten postierten Königen zu seiner Zeit in Bewegung gesetzt.

An der Stange ist ein großer vergoldeter, mit Erbsen gefüllter Stern von Pappendeckel befestigt, den der Sternhalter herumdreht, und das Ganze wird durch drei bis vier Lichterchen erleuchtet.“

(„Journal von und für Deutschland. VI. Jahrg. 1789. 1–6. Stück. S. 156–159.)


50b. Die heiligen drei Könige.


Mäßig. Mel. nach dem Paderbornschen Gesangbuch. 1616.
Noten
Noten


1.
Mit Gott so wöllend wir loben und ehrn

die heilgen drei König mit ihrem Stern.

2.
Sie ritten daher in schneller Eil,

in dreißig Tagen vierhundert Meil.

3.
Sie kamen in Herodis Land,

Herodes was ihn unbekannt.

4.
Sie zohen für Herodis Haus,

Herodes sahe zum Fenster raus:

5.
„Ihr meine lieben Herren, wo wöllt ihr hin?“ –

‚‚‚Gen Bethlehem steht unser Sinn,

6.
‚‚‚Da ist geborn ohn alles Leid

ein Kindlein von einer reinen Maid.‘‘‘

7.
Herodes sprach aus großem Trotz:

„Ei warum ist der hinter so schwarz?“

8.
‚‚‚O lieber Herr, er ist uns wol bekannt,

er ist ein König im Mohrenland.

9.
‚‚‚Und wöllend ihr uns recht erkennen,

wir dörfend uns gar wol nennen:

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_175.jpg&oldid=- (Version vom 26.10.2019)