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11.
„Ach Edelmann, schenk meinem Sohn das Lebn,

ich will dir sechshundert Stück Lämmlein gebn.“

12.
‚‚‚Sechshundert Stück Lämmlein ist fürn Edelmann kein Werth,

der Schäfer soll sterben wol durch das Schwert!‘‘‘

13.
Und als es dem Schäfer sein Liebste erfuhr,

macht sie sich auf und gieng hinzu:

14.
„Ach Edelmann, ach schenk meinem Liebsten das Lebn,

das grüne Brautkränzlein das will ich dir gebn.“

15.
‚‚‚Willst du mir das grüne Brautkränzlein gehn,

so will ich wol schenken deim Liebsten das Lebn.‘‘‘

9, 1. Dreihundert Stück Lämmlein ist fürn Edelmann kein Werk, der Schäfer soll sterben bei meiner Ehr!


51a. Der Edelmann und der Schäfer.


Mäßig bewegt. Mündlich, aus dem Hessen-Darmstädtischen. (Alsfeld.)
Noten
Noten


1.
Der Schäfer über die Brücke kam,

hei dilli dilli dei, hei dilli dilli dei!
da begegnet ihm ein Edelmann,
zum falleridera und hopsasa!
da begegnet ihm ein Edelmann.

2.
Der Edelmann zog sein Hütlein ab

und bot dem Schäfer ein guten Tag.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_181.jpg&oldid=- (Version vom 26.10.2019)