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69. Das erwählte Schätzchen.


Mäßig bewegt. Vielfach mündlich, aus dem Bergischen und Clevischen.
Noten
Noten


1.
|: Ich habe mir Eines erwählet,

ein Schätzchen und das mir gefällt; :|
|: ist hübsch und so fein,
von Tugend so rein;
fein tapfer und ehrlich sich hält. :|

2.
Ich hab es mir öfters lassn sagen,

du hättest ein Andern so lieb;
doch glaub ich es nicht
bis daß es geschicht,
mein Herze bleibt ewig bei dir.

3.
Glaube nicht den falschen Zungen,

die mir und dir nichts gönn’ (gunn);
bleib ehrlich und fromm,
bis daß ich wieder komm,
drei Jahre gehn bald herum.

4.
Und wenn ich dann wiederum komme,

mein Herz ist vor Freuden so voll:
dein Aeuglein so klar,
dein schwarzbraunes Haar
vergnügen mich tausendmal.

(Vgl. Wunderhorn. N. A. III, 138. [1. Aufl. III, 146.] Vom J. 1581. – Auch in flieg. Bl. des vorigen Jahrh. [1750–90.] vorkommend.)

1, 2. Gewöhnlich wird gesungen: das mir d’r (es) gefällt. 1, 5. ach Schätzchen, ach wärest du mein! – 2, 1. Die Leute thun öfters wol (oftmals – oftermals) sagen. 2, 5. mein Herze bleibt immer vergnügt. – 3, 2. die meiner und deiner veracht. 3, 5. gehn bald dahin. – 4, 2. für (vor) Freuden mein Herze zerspringt. 4, 5. erfreut mich viel tausendmal – (ich liebe sie ganz und gar.) – 5. Da drunten im Keller beim Faß, da ist es bald trocken, bald naß; da schenken sie ein ein kühles Glas Wein: ach Schätzchen, ach wärest du mein! (So noch mehrere ähnliche Zusätze.)


70. Kein Glück noch Stern.


Mäßig langsam. Mündlich, vom Niederrhein.
Noten
Noten


Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_218.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)