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3.
Die Bergleut sein

so hübsch und fein;
sie grabn das feinste Gold
aus Felsenstein.

4.
Der Eine gräbt Silber,

der Andre Gold;
und dem schwarzbraunen Mädelein
dem sein sie hold.

1, 3. Er hat sein Grubenlicht. – 2, 1. Schon angezündt. – 3, 3. sie hauen das feinste Gold. 3, 4. aus Fels und Stein. – Str. 3 und 4 schon um 1533 bekannt. Vgl. Liederhort, S. 117. (Str. 11 u. 12.)


79a. Bergmannslied.
1.
Wach auf, wach auf!

der Steiger kömmt;
er hat sein Grubenlicht :|:
schon angezündt.

2.
Hats angezündt;

es giebt ein Schein,
und damit so fähret er
wol aus und ein.

3.
Die Bergleut sein

so hübsch und fein;
sie hauen das feinste Gold
aus festem Gstein.

4.
Der Eine haut Silber,

der Andre Gold;
und dem schwarzbraunen Mägdelein
dem sein sie hold.

(„Neu-vermehrtes vollständiges Berg-Lieder-Büchlein.“ [Vgl. S. 116.] Um 1740. – Das. S. 94, Nr. 75.)


80. Guter Rath.


Mäßig bewegt. Mündlich, aus Franken.
Noten
Noten


1.
|: Dort auf gen Leidle

steht a Bam grüan: :|
sitzt a schüan Vüagla druf, :|:
siangt, siangt, siangt a so schüan.

2.
Dran auf gen Biarnbaum

hat er sei Neast;
wer an schüan Bräutgam hat,
halt, halt, halt en fein feast!

1. Leidle, kleiner Bergabhang, Leidte; österr. die Lait’n. schüan, schön.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_227.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)