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Er. 5.
Du glaubst du bist die Schönste

wol auf der ganzen weiten Welt,
und auch die Angenehmste –
ist aber weit gefehlt.
     Geh du nur hin, ich hab mein Theil, etc.

6.
In meinen jungen Jahren

da will ich allzeit lustig sein;
kein Kreuzer will ich sparen,
versoffen muß er sein!
     Geh du nur hin, ich hab mein Theil,
     ich lieb dich nur aus Narrethei;
     ohne dich kann ich schon leben,
     ohne dich kann ich schon sein.

1, 6. Ich führ dich nur am Narrenseil – ich lieb dich nur zum Zeitvertreib. – 2, 3. und schwör bei meinem Mädchen – und schwör es jedem Mädchen. – 3, 2. habs aber nicht im Sinn. 3, 4. wenn ich bei Andern bin. – 4, 2. da steht ein schöne Blume drin. 4, 3. Vgl. Wnnderhorn. IV, 233. Str. 4, 5 u. 6. (Vom J. 1607.) 4, 4. ein Jahr ist (geht) bald dahin. – 4a. Ei Mädchen, willst du trutzen? trutz nur so lang du willst! es wird dich wenig nutzen – geh fort, ich will dich nicht! – 6a. Herr Wirth, was sind wir schuldig? bezahlen thun wir nichts nichts nichts, die Zech die macht fünf Gulden – ein Jeder lebt für sich. – In flieg. Bl. aus der 2. Hälfte des vorigen Jahrh. lautet der Anfang so: Ermuntre dich, Carline! etc.


113. Die Unbeständige.


Mäßig bewegt. Die Melodie mündlich, aus Schlesien und dem Brandenburgischen.
Noten
Noten


1.
Schöne Augen, schöne Strahlen,

schöne rothe Wangen prahlen,
|: schöne rothe Klippen,
rosenrothe Lippen
liebt mein Gesicht. :|

2.
Unter diesen Schönen allen

thut mir Einer wol gefallen;
aber seinetwegen
Fesseln anzulegen,
das thu ich nicht.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_265.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)