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Vgl. ferner bei Uhland. I, 71. („Die Brunnen die da fließen.“) Str. 6. – Hoffmann v. F. „Horae belgicae.“ II, 171 u. 172. – 5, 4. Von Morgen bis in die Nacht – von Abend bis wieder an Tag. – 6, 1. Das Rad das ist zerbrochen – Das Kammrad das ist zerbrochen. 6, 2. die Liebe hat nun ein (hat doch kein) End – nun hat es die Liebe ein End. 6, 3. und wenn zwei Verliebte thun scheiden, so gebens etc. – 7, 1. Ach Scheiden, ach Scheiden, ach Scheiden! wer hat denn das Scheiden erdacht? das hat solch unsägliches Leiden manch jungem Herzen gebracht. 7, 3. es hat ja mein jung frisch Leben zum Untergange gebracht. – 7a. Und sollt ich einsmals sterben, wo begräbt man mich denn hin? In meines Liebchens Lustgarten, wo rothe Röselein sind. – 7b. Und sind es keine Rosen, so ists Muscatenkraut: du hast mir die Eh (Treu) versprochen, gelt, Schelm, es hat dich gereut! (Odenwald.) – 7c. Es ist kein Apfel so schön und rund, es steckt ein Würmlein darin; es ist kein Mädchen von achtzehn Jahrn, es hat einen falschen Sinn. (Vgl. Simrock’s Volkslieder. S. 312.) – 7d. Wer kann denn nun vertrauen? scheidt er ihnen aus dem Aug: ein falscher Sinn, ein hoher Muth ist aller Jungfern ihr Brauch. – 7e. In meines Vaters Lustgarten etc. (s. oben Str. 3 u. 4.) Vgl. auch J. F. Reichardt, „Musikalisches Kunstmagazin. I. B. Berlin, 1782.“ S. 99 u. 214.


Hierher gehören die Lieder: „Mit Lust thät ich ausreiten.“ und: „Dort oben auf dem Berge“ (Uhland. I, 60 u. 61.) Das letztere (vom J. 1544) möge hier eine Stelle finden:



125a. Drei Fräulein.
1.
Dort oben auf dem Berge

da steht ein hohes Haus,
da gehn wol alle Morgen
drei hübsche Fräulein aus.

2.
Die erst die ist mein Schwester,

die ander ist mir gefreundt,
die dritt die hat kein Namen,
die muß mein eigen sein.

(Johann Ott, „Hundert und fünfftzehen guter newer Liedlein, mit vier, fünff, sechs stimmen“ etc. Nürnberg, 1544. Quer 4. Nr. 40 der vierstimm. Liedlein. – Vgl. Uhland. I, 553. u. F. H. von der Hagen, „Minnesinger. I. Th. Leipzig, 1838.“ S. 15. [Uhland. II, 950.] – Weiter unten das hierher gehörige Lied: „Mit Lust thät ich ausreiten.“)

1, 3. Im Druck so: Darein gehnd alle Morgen drei hübsche Fräulein ein.


Das nachfolgende Lied kann als zweite Hälfte des vorhergehenden gelten:



125b. Das Mühlrad.
1.
Dört hoch auf jenem Berge

da geht ein Mühlerad,
das mahlet nichts dann Liebe
die Nacht bis an den Tag.

2.
Die Mühle ist zerbrochen,

die Liebe hat ein End:
So gsegen dich Gott, mein feines Lieb!
jetz fahr ich ins Ellend.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 284. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_284.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)