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3.
Ach Scheiden, immer Scheiden,

wer hat dich doch erdacht?
hast mir mein junges Herze
aus Freud in Trauren bracht.

(Str. 1 und 2 aus den „Bergkreyen.“ Um 1533. [Vgl. Liederhort. S. 117.] Das. Nr. 54. Str. 8 des Liedes: „Jungfräulein, soll ich mit euch gahn.“ [Vgl. Uhland. I, 77 u. 104.] – Str. 3 der gewöhnliche Lieblingsschluß vieler Lieder aus der 1. und 2. Hälfte des XVI. Jahrh. Vgl. z. B. „Ich hört ein Fräulein klagen.“ [Uhland. I, 184.] – „Ich sah mir für einem Walde ein feines Hirschlein stahn.“ [1574. – Flieg. Bl. Nürnberg, Friedr. Gutknecht. und Ambraser Liederb. S. 62.] – „Der Mon der steht am höchsten.“ [G. Forster. 1549 und 1552. III, Nr. 19 u. 61. – Uhland. I, 183.] – „Schürz dich, Gretlein, schürz dich.“ [Flieg. Bl. Nürnb. Valentin Neuber.] – „Feins Lieb, ich muß dich meiden.“ [fl. Bl. Nürnb. Valentin Neuber.] – H. v. Aufseß und Mone, „Anzeiger. 1834.“ Sp. 179. u. s. w.)

2, 4. Ellend, ahd. elilenti, mhd. éllènde, andres Land, Fremde. – 3, 2. wer hat sich dein erdacht? – und wer hat dich erdacht? – 3, 4. aus Freuden (Freude) in Trauren bracht.



125c. Das Lied der Guggisberger.


Langsam. Aus der Schweiz. (Kanton Bern.)
Noten
Noten


1.
s ist ebe-n-e Mönsch uf Erde, Simeliberg! :|:

und ds Vreneli ab-em Guggisberg,
u. ds Simes Hans Joggeli änet dem Berg!
s ist ebe-n-e Mönsch uf Erde,
daß i möcht by-n-ihm sy.

2.
U mah-n-er mir nit werde, Simeliberg!

und ds Vreneli ab-em Guggisberg,
u. ds Simes Hans Joggeli änet dem Berg!
u mah-n-er mir nit werde,
vor Chummer stirbe-n-i.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_285.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)