Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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auch mitunter küssen. Manches Mädchen wird um hohe Preise versteigert; die meisten aber kann man – recht billig haben, weil der Schönen wenige sind und Jeder die Schönste haben will. Auf alte Liebschaften, und wären es selbst Verlobungen, wird keine Rücksicht genommen, und wenn ein Liebender seinen Schatz nicht ersteigern konnte, so muß er auf manche Freuden verzichten, wenn er nicht für gewisse Uebertretungsfälle eine bestimmte Strafsumme an die Mailinenkasse entrichten will. (Vgl. Hoffmann v. F., Horae belgicae. II, 180.)
Munter. | Mündlich, aus der Umgegend von Bonn, (Kessenich, Poppelsdorf etc. |
die Lauberen an Grünheide springen. :|:
da geht ein Abendtänzchen herfür.
mit einer Schalmeien aus Engeland.
der Mai bringt uns den lustigen Sommer;
Herzliebchen, das Scheiden und das thut weh!
wir Zwei wir tragen ein falschen Muth.
den tragen die Jungen allzeit im Sinn.
darunter tragn sie den falschen Muth.
sie lassen ja keinen zum Fenster herein.
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_309.jpg&oldid=- (Version vom 28.10.2019)