Seite:Deutscher Liederhort (Erk) 326.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
149. Wankelmüthige Liebe.


Sehr mäßig. Mündlich, aus dem Hessen-Darmstädtischen.
(Messel, Alsfeld, Hopfgarten.)
Noten
Noten


1.
O Himmel, wie lang soll ich noch

tragen das bittere Joch?
Du sagst, du liebest mich,
aber du hassest mich;
Alles scheint finster und trüb,
weil du vergissest die Lieb.

2.
Wenn du mein Schätzchen willst sein,

muß du mich lieben allein;
mußt hübsch zu Hause bleibn,
mußt andre Burschen meidn:
so du das aber nicht thust,
hast du zum Lieben kein Lust.

3.
Und wer sich ein Rose abbricht,

öfters in Dornen sich sticht.
Geh hin und schweige still,
hör was ich sagen will:
Trau nur der Schönheit nicht gar,
denn sie bringt Viel in Gefahr.

(Vgl. L. Erk, Volkslieder. B. III, H. 1, S. 88, Nr. 79.)

3, 1. Und wer sich einmal hat betrübt, der hat was Feines geliebt.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 326. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_326.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)