Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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Mäßig langsam. | Melodie mündlich, aus dem Odenwald. |
bleib ich, mein Schatz, bei dir;
|: wann aber kommt der dritte Tag,
so muß ich fort von hier. :|
Herzallerliebster mein?“ –
Wanns schneiet rothe Rosen
und regnet kühlen Wein.
und regnet auch kein Wein:
so kommst du auch nicht wieder,
Herzallerliebster mein.“
was würd es helfen dich?
ich habe dich geliebet,
aber heirathen thu ich dich nicht. –
legt ich mich nieder und schlief;
da träumet mir ein Träumelein
wies schneiet über mich.
da war es lauter Nichts;
es warn die rothen Röselein,
die blühten über mich.
ein Stock von grünem Klee,
mit Buchsbaum ausstaffieret
und gelber Lilie.
beschert mir Gott was nein;
ein Bürschchen das von achtzehn Jahr,
das soll mein eigen sein!“
(Mehrfach mündlich, aus dem Odenwald [Neunkircher-Höhe] und der Gegend von Mosbach in der Pfalz.)
Vgl. L. Erk, Volkslieder. B. II, H. 2, S. 39, Nr. 25. – Meinert, Volkslieder. S. 93. – und Wunderhorn. II, 221; in neuster Aufl. II, 223. (Die Str. 3, 6, 7, 8, 9 u. 10 sind theils zur Hälfte, theils ganz geändert, folglich unächt.)
1, 2. Da bleib ich noch allhier (bei dir). 1, 4. da scheid ich ganz von dir (hier). – 2, 1. Wann kommst du wiedrum heime etc. – 4. Vgl. Wunderhorn. IV, 233. (Vom J. 1607.) – 5, 1. Gieng ich in Vaters Gärtelein – In meines Vaters Garten. 5, 4. wies regnet über mich. – 8, 4. das soll mein Heirath sein!
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 345. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_345.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)