Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
|
3, 3 u. 4. Vgl. Liederhort. S. 290. (Str. 3.) 3, 4. grüß mein Schatz zu tausendmal. (1750.) – 4, 1. Ich will mein Herz in zwei Stück theilen. – 5, 2. weg mit solchen Hochmuthsnarren. – 6, 4. schäm dich in dein Herz hinein! – Vgl. Liederhort. S. 296. – 7, 4. ich seh mir ein Schönre aus – der Vogel ist geflogen aus. (1750.) – 7a. Es freut (reut?) mich mein junges Leben, das mit solcher Lieb umgeben; das ich so viel leiden muß, ach das ist ein schwere Buß! – Deine Schönheit hat mich gebunden, ich hab deine Lieb empfunden; deine Lieb und Süßigkeit hat mir oft mein Herz erfreut. (1750.)
Vgl. Büsching u. von der Hagen, „Samml. Deutscher Volkslieder.“ S. 203; im Melodienheft S. 23. – Unsinnig umgeformt findet sich die Melodie wieder bei Kretzschmer. I, 492.
160. Die Gedanken sind frei.
Mäßig geschwind. | Melodie mündlich, aus der Gegend von Darmstadt, Hanau, Meiningen etc. |
wer kann sie errathen?
sie fliehen vorbei
wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Kerker einschließen.
Es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei.
und was mich beglücket,
doch Alles in der Still
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
kann Niemand verwehren.
Es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei.
im finsteren Kerker,
das Alles sind rein
vergebliche Werke;
denn meine Gedanken
zerreißen die Schranken
und Mauern entzwei:
die Gedanken sind frei.
den Sorgen entsagen,
und will mich auch nimmer
mit Grillen mehr plagen.
Man kann ja im Herzen
stets lachen und scherzen
und denken dabei:
die Gedanken sind frei.
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 358. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_358.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)