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7.
Thut der arge Fuchs mich spüren,

wenn ich rausche in dem Laub,
thut er nur mein Schnaufen hören,
macht er sich gleich aus dem Staub;
macht mit mir bald diesen Schluß:
weit davon ist gut vorm Schuß.

8.
Alle Thierlein mir zu Ehren

kommen aus dem Wald herfür,
grüßen mich als ihren Herren,
kommen Paar und Paar zu mir
und bedienen mich so gschwind,
trotz dem stolzen Hofgesind.

9.
Nun ade! im Wald verbleibe

so lang ich auf Erden leb;
nur dem Wald ich mich verschreibe, –
nun ade, du schnöde Welt!
Ich verbleib allzeit im Wald,
bis die Welt zusammenfallt.

(Vielfach mündlich, aus Berlin, Coburg, Gotha, Hainau u. s. w. Mit Benutzung von flieg. Blättern aus den Jahren 1760–1808.)

Vgl. Erk, Volksl. B. II, H. 6, S. 6, Nr. 5; B. I, H. 4, S. 26, Nr. 22; B. I, H. 5, S. 19, Nr. 17. – Gräter, Bragur. III, 259 u. 261. – L. v. Seckendorf, „Musenalm. f. d. J. 1808.“ S. 64. – J. M. Usteri, „Dichtungen. Berlin, 1831,“ B. I, S. XVIII. – „Auswahl guter Trinklieder etc. Halle, 1791.“ Im Anhang die Mel. Nr. 6. – L. Haupt u. J. E. Schmaler, „Volkslieder der Wenden. Grimma, 1841.“ I, 186. Nr. 164.

3. Gespan, Geselle, Kamerad. – 6. salvieren, retten, in Sicherheit bringen, flüchten.

168. Der höfliche Jäger.

Mäßig. Melodie mündlich, aus Schlesien. (Oppeln.)
Noten
Noten


1.
Es gieng ein Jäger spazieren

mit seinem Hündelein,
zu suchen sein Lust und Freude,
in grünen Wald hinein;

2.
sein Hörnlein thät er blasen

mit eim so hellen Schall,
daß es thät weit erklingen
durch Berg und tiefe Thal. :|:

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 369. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_369.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)