Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
|
Marschmäßig. | Melodie mündlich, aus dem Brandenburgischen, Hessen-Darmstädtischen und Fränkischen. |
gleich nach der Lowositzer Schlacht,
auf dem weißen Berg das Lager ward geschlagen,
dahin man konnt mit Roß und Wagen:
|: Kanonen wurden aufgeführt;
Schwerin der hat sie kommandiert. :|
ob sie Prag wollten geben ein,
oder ob sies wollten lassn beschießen?
„Ihr Bürger, laßts euch nicht verdrießen!
wir wollns gewinn wol mit dem Schwert,
es ist ja viel Millionen werth.“
hats dem König selber gesagt:
‚‚‚Ach großer König Friedrich auf Erden,
dein Ruhm wird dir erfüllet werden!
sie wolln das Prag nicht anders geben ein,
es soll und muß geschossen sein!‘‘‘
wol mit sechzigtausend Mann.
Als das Schwerin nun hatte vernommen,
daß der Succurs war angekommen,
da schossen sie wol tapfer drein:
Batallje muß gewonnen sein!
was macht uns doch der Fritzel so warm!
Wir wollten ihm das Prag gern eingeben,
verschon er uns doch nur das Leben!“ –
Der Bischof der giengs durchaus nicht ein,
es soll und muß geschossen sein!
Schwerin der eilet in die Schlacht.
Potz Donner, Hagel, Feur und Flammen!
so schossen sie die Völker zusammen.
Und bei so großer Angst und Noth
Schwerin der ward geschossen todt.
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 387. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_387.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)