Seite:Deutscher Liederhort (Erk) 390.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
5.
Der König von Preußen hat vieles Geld,

hat schöne junge Leute,
und wenn ich so ein lustgen Soldaten seh,
so lacht mir sHerz im Leibe.

6.
Ich bin Soldat und bleib Soldat,

als Soldat auch will ich sterben;
und wenn mir mein Vater brav Thaler schickt,
so kann ich nicht verderben.

(Vielfach mündlich, aus Schlesien, Franken, Baden, aus dem Hessen-Darmstädtischen und Brandenburgischen. – Vgl. Erk, Volksl. B. III, H. 1, S. 1.)

1, 4. Oder muß ich in dem Felde sterben, – 2, 2. so thun sie mich begraben wol unter etc. – 3, 4. von Herzen wird sies gereuen. – 4, 2. Was hab ich für ein Tollpatsch genommen! – 5, 1. Der Kaiser und der hat vieles Geld. – 5, 4. ein Soldat ist alle meine Freude! – 6, 3. wenn mir meine Mutter schönes Geldchen schickt.

185. Der Recrut.

Langsam und feierlich. Mündlich, aus der Gegend von Meiningen.
Noten
Noten


1.
Brüder, Brüder, jetzt gehts in den Krieg,

wer kann sagen, was da geschieht?
|: Wer kann den Tag erforschen,
wer kann den Tag erforschen,
wann wir kommen aus dem Krieg? :|

2.
„Vater, Vater, ich bin euer Sohn,

helfet mir mit Geld davon!
helfet mir mit Gut oder Geld,
daß ich nicht darf ziehen in das Feld,
daß ich bleibe hier!“

3.
‚‚‚Ei du mein lieber Sohn,

ich will dir helfen schon,
will dir geben Gut oder Geld,
daß du nicht darfst ziehen in das Feld,
darfst bleiben hier.‘‘‘

4.
„Vater, Vater, das ist euer Wort,

aber ich muß dennoch fort;
denn wer wird nehmen das Geld
und für mich ziehen in das Feld,
daß ich bleibe hier!“

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 390. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_390.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)