Tief im Schlund der Pyramide finden.
Uebergieb indeß die Tochter Haruns
Ihrem Schicksal; denn du hast geschworen!
Sechster Gesang.
Auf der Magierstadt indessen schwebte
Manch Verhängniß, einem Sturm vergleichbar.
Schehriar ergrimmte gegen Assads
Holde Gattin. Lebenslanger Kerker
Außerhalb der Stadt besaß ein altes,
Festes Schloß er zwischen rauhen Bergen:
Himmelhohe Mauerthürme schützten
Im Geviert es, und es wand ein Strom sich
Kahle Hügel ragten menschenfeindlich,
Nie bebaut umher, und lehmige Schluchten,
Ausgehöhlt von wilden Regengüssen,
Fielen jählings ab und wellenförmig
Dunkle Schattendächer bloß verhüllten
Dort und hier die totenstille Wildniß.
Dieses Schloß zum Aufenthalt bestimmte
Schehriar der schönen Diwisade:
Beigesellt, und wenige Frau’n umgaben
Dort der Fürstin frühbegrabene Jugend.
Auf den Zinnen stand sie oft und blickte
August Graf von Platen: Die Abbassiden. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Abassiden_(Platen).pdf/57&oldid=- (Version vom 31.7.2018)