Im Pallast, Gespräche süßen Inhalts
Fröhlich wechselnd. Mehr als Einmal dank ich
Dir das Leben, ruft der Sohn des Harun,
Möcht’ ich einst dir jenes Glück verdanken,
Leer und drückend uns erscheint, und spurlos
Geht vorüber. Schelten möchte Harun
Meine jugendliche Flucht, wofern ich
Nichts gewann, als lange Schmach und Leiden.
Der am Arm der schönen Königstochter
Wieder heimkehrt an’s Gestad’ des Tigris!
Ihm versetzt die Königin Selmira:
Nicht verdankst du mir das Leben, meinem
Aber gerne würde dich als Gastfreund
Noch einmal die Palmenstadt begrüßen,
Selbst als König − wenn du willst − und soll ich
Wählen einen Vater mir, so sei es
Dankend sinkt zu ihren Füßen Assur;
Bald erscheinen seine Brüder, ihnen
Folgt die königliche Diwisade,
Auf dem Haubt ein Diadem. Es grüßen
Zeigt dem Volk als seine Braut Selmira.
Doch Amin beginnt: O theure Brüder!
Mögt genießen ihr des Glücks der Liebe;
Morgen aber laßt der Kindespflicht uns
Tragen leicht der Hippogryph nach Bagdad.
Uns im feierlichen Zuge mögen
Dann die Frau’n gemach in Sänften folgen.
August Graf von Platen: Die Abbassiden. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Abassiden_(Platen).pdf/94&oldid=- (Version vom 31.7.2018)