Seite:Die Abtei Camp am Niederrhein 643.jpg

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IX. Leibgewinnsgüter der Abtei in der Umgebung von Camp.[1]

Name und Lage der Güter.[2] Größe in
Köln. Morgen
Ifanghshof.[3]
53
Jöriß Kat.
3
Ferdinanden Kat.
?
Beginneshof.[4]
27
Bornheimshof
auf dem Kirchhof. 3
Keldungs Kat ad pontem[5]
00 00 00000000 4
Flecken Kat
00 00 00000000 12
Klein Hammes oder Zelmans Kat
00 00 00000000 16
Groß Hammes Kat
00 00 00000000 15
Klein Cunen Kat
00 00 00000000 2
Groß Cunen oder Deckers Kat
00 00 00000000 2
Schmittgens Kat
00 00 00000000 2
Heyermanns Kat
00 00 00000000 2
Reiners Kat.
51/4
Ulenbroichs Kat[6] am Kirchhof gelegen.
?
Das schulhauß am Kirchhof.[7]
1/4
Aldenrätgen[8] olim Neuengut hinter dem Kirchhof.
?
Newen Raetgenshof „bey dem Kirchhof“.
29
Schwanen Kat
an der bruggen.[9] 41/4
Kuythen Kat
.. 00 00000000 3/4
Kremers Kat
.. 00 00000000 3/4
Kaaverdags Kat
.. 00 00000000 11/4
Raaps Kat
.. 00 00000000 31/4

  1. Düss. Akten 112, 176, 187. – Die Aufstellung bietet ein lokalgeschichtliches Interesse u. ist zugleich ein Beitrag für die Wirtschaftspolitik der Camper Mönche, welche die in Frage stehenden Territorien zum größten Teil selbst in Kulturzustand versetzt haben. Die heutige Generation spricht, ohne Rücksicht auf die geschichtliche Entwicklung, vielfach mit einem leisen Anflug von Spott u. Neid vom „reichen Kloster Camp“ u. von den Gütern der „todten Hand“ u. weiß nicht oder vergißt, daß der Mönche Fleiß u. Arbeit aus Einöden und Sümpfen hier fruchtbares Land geschaffen haben. Die jetzigen Besitzer der ehemaligen Klostergründe u. die Bewohner der alten Abteihöfe bedenken nicht, daß ihre Vorfahren gegen mäßigen, oft geringen Erbpachtzins auf dem Grund u. Boden der Abtei Jahrhunderte lang glücklich u. sorgenfrei gelebt u. den Schutz des Klosters genossen haben, bis Napoleon Bonaparte mit scharfem Federstrich gegen alles Recht die alten Klosterrechte annulierte.
  2. Die Leibgewinnsgüter der Abtei lassen sich aus den noch vorhandenen Karten, Lagerbüchern u. Heberegistern feststellen. Insbesondere gibt das i. J. 1750 angefertigte „Saal undt Lagerbuch“ einen genauen Überblick über Lage und Größe der gedachten Güter in der Umgebung der ehemaligen Abtei. Vgl. S. XV.
  3. Saal u. Lagerbuch, Karte I. – Letztere stellt den Umkreis der Abtei dar „mit Ländereien u. Weiden u. Benden sammt den Hooghen busch, item das newe feld am Camperbruch“. Die Karte umfaßt ein Gebiet von 138 Mrg. Ackerland, 103 Mrg. Wiesengrund u. 67 Mrg. Wald. – Gemeint sind Kölner Morgen à 200 pr. Ruten. – Der Ifangshof zahlte i. J. 1667 an Pacht jährlich: 6 Mltr. Roggen, 2 Weizen, 2 Gerste, 4 Buchweizen, 6 Hafer; ferner 2 Hühner, 1 „feistes“ Kalb, 25 Pfd. Butter u. in barem Geld: 1 Rthlr. 6 stüb. Düss. Akten 65, fol. 4.
  4. Karte II. – Sie enthält „den Vinnbusch u. benden an der bruggen (Camperbrück), die Hausstätten auf dem Kirchhoff u. auf der bruggen u. am Vinnbusch, item auf dem kleinen Altfeld.“ – Über den Beginneshof vgl. S. 26.
  5. „ein Hauß mit 1/4 Mrg. item 1/4 Mrg. bauwlandt und 11/2 Mrg. Bende.“ Jahreszins: 1 Pfd. Wachs, 4 Gänse u. 15 stüb. Düss. Akten 65.
  6. Jahreszins: 3 Hühner, 6 Gänse, 11/2 Pfd. Pfeffer, 4 Rthlr. 41/2 stüb. a. a. O.
  7. Vgl. S. 480.
  8. Jahreszins: 1 Mltr. Roggen, 1 Mltr. Hafer, 2 Hühner, 4 stüb. Düss. a. a. O.
  9. Die heutige Ortschaft Brück oder Camperbrück bei Camp.
Empfohlene Zitierweise:
Mathias Dicks: Güterbesitz der Abtei Camp bei deren Aufhebung. , Kempen 1913, Seite 643. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Abtei_Camp_am_Niederrhein_643.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)