Seite:Die Anfänge des musikalischen Journalismus Seite 17.jpg

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in welche das Buch eingeteilt ist, ein Datum. An einigen Stellen des Buches werden jedoch Angaben gemacht, die uns über das periodische und zwar wöchentliche Erscheinen vom Januar 1728 ab den klarsten Aufschluss geben. So schreibt Mattheson S. 89: „Es ist unlängst eine gewisse artige feine Schrifft wider den mus. Patrioten gedruckt worden.“ S. 101: „Durch die erste Betrachtung ist ein feiner junger Mann, eines reichen Handelsmannes Sohn, bewogen worden, seine Geschicklichkeit anzubieten und in der Kirche mit zu musicieren, welches hier recht was neues und ungewohnliches ist.“ In der 17. Betrachtung S. 141 stellt Mattheson die Preisfrage wie der Ausspruch des jüngeren Plinius: „Theatra musicos male canere docuere“ zu verstehen und wo derselbe citiert sei. Dann heisst es weiter: „Wer mir die Auslegung zwischen diesem und künfftigen Sonnabend (als dem 8. May) schrifftlich und richtig einsendet, dem will ich ein ganz neues und nützliches Buch zurückschicken und verehren.“ S. 214 heisst es in einem Brief vom 7. April 1728 ohne Ortsangabe: „Ihre wöchentlichen Bogen werden hier von allen rechtschaffenen Liebhabern mit tausend Lust gelesen.“ S. 337 u. f. erwähnt Mattheson, einige seiner Gegner hätten schon bei den ersten Blättern gesagt, er würde schwerlich ein halb Dutzend füllen, da er ja ganz allein an seinen wöchentlichen Blättern arbeitete und Verfasser, Verleger, Verbesserer und Ausgeber in einer Person sein müsste. Und endlich S. 342 schreibt Kapellmeister Treu aus Beuthen in Oberschlesien, er versäume keinen Posttag, „die sowol nützliche, als jedem Stande lesenswürdige Edition des musikalischem Patrioten mit Ernst und grösstem Eifer durchzugehen,“ wozu Mattheson bemerkt: „Sobald hätte ich gleichwol den musikalischen Patrioten an den polnischen Gränzen nicht gesucht.“

Über den Grund, der ihn zur Herausgabe dieser Zeitschrift bewog, äussert sich Mattheson im Vorbericht dahin, dass er in echt patriotischem Sinne auf die Bedeutung der Musik für das menschliche Leben aufmerksam machen wolle. Die Musik sei mehr als ein äusserlicher Zierrat, mehr als eine blosse Ohrenergötzlichkeit, für die sie Wolff in seiner platten Auffassung erkläre. (Vergl. 3. Betr.)