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Geräusche …

Da nahm Sigi eine andere Honigwabenspule mit hundert Windungen und stöpselte sie an Stelle der Fünfziger, die nur für Wellen bis sechshundert Meter reichte, in die betreffenden Buchsen ein …

Drehte wieder den Kondensator und – stoppte bei 130 Grad …

Sie – hörte etwas …

Sie erschrak fast, so deutlich klang die Stimme, die da wirr durcheinander einzelne Buchstaben sprach …:

AZKE – Pause – BDAILE – Pause – und so weiter …

Sie überlegte …

Nein – das konnte kein Versuchssender eines Radioamateurs sein, denn für diese waren nur die kurzen Wellen bis zweihundert hinauf freigegeben …

Und die Welle, auf der diese Buchstaben ihren Detektorapparat erreichten, war nach Spulengröße und Kondensatorstellung mindestens neunhundert …

Auch ein Versuchssender der Telefunken-, der Lorenz-Aktiengesellschaft oder der Reichspost kam nicht in Frage.

Also – es konnte nur die Antenne von drüben sein, die diese Buchstaben ausstrahlte …

Und immer noch sprach die tiefe, volle Männerstimme nichts als Buchstaben – scheinbar sinnlos durcheinander.

Immer noch …

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Walther Kabel: Die Antenne im fünften Stock. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Antenne_im_f%C3%BCnften_Stock.pdf/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)