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Der Rentner und Detektivinspektor a. D. rauchte bedächtig und mit offenbarem Genuß. Die Zigarette hatte einen süßlichen, aromatischen Duft und ein Korkmundstück.

Immer noch interessierte er sich für die beiden Artikel. Besonders der zweite schien seine Phantasie stark anzuregen, denn des öfteren murmelte er ein paar Worte vor sich hin oder machte eine Handbewegung, als ob er soeben in ihm aufgetauchte Vermutungen wieder verwürfe.

Dann stand er auf, ging an die Tür und lauschte …

Als er in der Küche das Klappern von Geschirr hörte, stellte er die von ihm benutzten Teller auf das Teebrett und verließ sein Zimmer.

In der Küche war Sigi gerade mit dem Säubern des Abendbrotgeschirrs beschäftigt. Die große dunkle Wirtschaftsschürze kleidete sie vortrefflich und nahm ihr in nichts jenes unbestimmbare Etwas, das nun einmal jede Dame der ersten Gesellschaft kennzeichnet.

Haberlein nickte ihr zu.

„Nun, wieder auf dem Posten, gnädiges Fräulein?“

„Ja – danke …“ Und doch klang’s kleinlaut, bedrückt.

Der alte Herr stellte das Teebrett auf den Küchentisch und sagte so nebenher:

„Weshalb fragten Sie mich vorhin nach meinem früheren Beruf, gnädiges Fräulein …?“

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Walther Kabel: Die Antenne im fünften Stock. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Antenne_im_f%C3%BCnften_Stock.pdf/22&oldid=- (Version vom 31.7.2018)