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„Richtig, Sie kamen erst gegen zwei Uhr nach Hause. Ich war noch wach …“

„Vor Aufregung … Kann’s mir vorstellen…

Es muß auch ein böser Schreck gewesen sein, als Sie so plötzlich den lauten Streit der beiden vernahmen …“

„Ja – ich erschrak furchtbar … Und das, was da in der Zeitung steht von einem Amateurscherz, – das ist … Unsinn. Der Zank war – echt. Die Frau war halb wahnsinnig. Ihre Stimme klang – abschreckend!“

Und dann – jäh in Sigis Hirn ein Gedanke …

„Herr Haberlein, haben Sie etwa im Abendblatt die beiden Artikel blau angestrichen?“

„Ja … Ich halte ja auch die Abendpost. Und da ich die durch den Briefspalt in den Flur geworfenen Zeitungen als erster fand, auch als erster las, erlaubte ich mir die blauen Striche …“

Sigi starrte ihn fassungslos an …

„Wußten Sie denn, daß ich in der vergangenen Nacht meinen Empfänger eingeschaltet hatte?“

„Gewiß. – Und ich weiß noch mehr, Fräulein Sieglinde. Ich war ja vor acht Tagen ebenfalls im Blüthner-Saal, als Bötel sang …“

Wieder wechselte Sigi die Farbe …

Haberlein wurde ihr plötzlich unheimlich …

Ließ sich jedoch durch ihr verstörtes Antlitz nicht beirren und fuhr fort:

„Sie haben dort mit Herrn Ingenieur Thomas Eriksen

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Walther Kabel: Die Antenne im fünften Stock. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Antenne_im_f%C3%BCnften_Stock.pdf/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)