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dritte ist, mit dem Lizzia und Eriksen sich stets abends erst trafen, das weiß ich nicht. Er entwischte mir regelmäßig … Jedenfalls war er aber äußerlich genau das Abbild der verkleideten Lizzia …“

Ich saß da und fuhr mir mit der Hand über die Stirn.

Das alles wollte erst einmal geistig verdaut sein …

Und wie ich mir nun meine Tätigkeit als Beobachter dieser Wohnung und dieser Leute so mit allen Einzelheiten ins Gedächtnis zurückrief, da wurde mir klar, daß ich … unglaublich blind gewesen! Es stimmte schon: die drei hatte ich stets nur abends in den verschiedenen Restaurants zusammen gesehen, und stets waren Frau Lizzia und Eriksen allein aus dem Hause getreten und in die Stadt gegangen …!

Mißmutig – denn ich fühlte mich vor den beiden Einbrechern geradezu blamiert! – sagte ich nun:

„Gut: – mag sein!“

Und Harst dann zu dem Skelettgesicht:

„Habt Ihr etwa herausgebracht, wer der dritte ist?“

„Nee … Det war uns ooch ziemlich schnuppe, Herr Harst … For uns war die Hauptsache, det die Dame und der Schent heite vormittag nach Amsterdam abjereist sind und die Bude hier mithin leerstand …“

„So – seid Ihr ihnen denn bis zum Bahnhof gefolgt?“

„Ick hatte doch mein Rad da, Herr Harst … Von’n Bahnhof Friedrichstraße sind se abkutschiert, hatten

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Die Antenne im fünften Stock. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Antenne_im_f%C3%BCnften_Stock.pdf/44&oldid=- (Version vom 31.7.2018)