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nicht länger durch diese Meuchelmörder schrecken lassen, die allerdings jede Anzeige an die Polizei oder sonst jemand mit sofortigem Tode ahnden wollten. –

Zum Schluß will ich nun Thomas Eriksen mit eigenen Worten sprechen lassen …

„Merkwürdigerweise widersprach Mary diesem Vorschlag am allerlebhaftesten, Herr Harst. Ich hatte Ihren Namen genannt. Ich wollte mich mit Ihnen in Verbindung setzen, um diesen Dingen so oder so ein Ende zu bereiten. Mary, stets etwas übernervös, konnte sich gar nicht darüber beruhigen, daß ich derart mit meinem Leben und dem meines Bruders spielen wollte. Als ich dann spät nachts die Sendeversuche mit meinem Vater wieder aufgenommen hatte, kam es derselben Sache wegen zwischen Lizzia und Mary zum Streit. Ich mischte mich ein. Ich dachte zunächst gar nicht daran, daß der Sender eingeschaltet war und daß jedes Wort in den Äther übertragen werden mußte. Plötzlich stürzte Mary in mein Zimmer und begann auch mit mir in leidenschaftlichster Weise zu zanken. Dabei rief sie denn auch jene Sätze, die so leicht mißdeutet werden konnten: „Wenn Du das tust, hast Du die längste Zeit gelebt!“ – Ich schaltete den Sender aus und erklärte Mary sehr aufgebracht, sie scheine wohl für ihr eigenes Leben zu fürchten und sie sollte sich doch gefälligst beherrschen, da sie so direkt abstoßend wirke in ihrer furienhaften Erregung. –

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Walther Kabel: Die Antenne im fünften Stock. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Antenne_im_f%C3%BCnften_Stock.pdf/90&oldid=- (Version vom 31.7.2018)