Seite:Die Behandlung der Kolonisten in der Provinz St. Paulo in Brasilien und deren Erhebung gegen ihre Bedrucker.pdf/117

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haben, glaube ich nicht; ja es ist dies geradezu unmöglich; denn man hat drüben jeden dargebotenen Anlaß, von welchem man hier natürlich Nichts wissen konnte, benützt, die armen Leute zu übervortheilen. Daß aber den Hauptagenten etc. der Sinn der Herren, denen sie möglichst viel Leute zu überliefern suchten, eben so unbekannt gewesen sei, kann ich nicht glauben; vielmehr scheint mir das fest zu stehen, daß es ihnen um des eigenen Gewinnes willen darum zu thun war, möglichst viele Leute zu spediren, gleichwie es dem Kaufmann auch um des Gewinnes willen darum zu thun ist, möglichst viele Waaren umzusetzen. Woher sonst die marktschreierischen Anpreisungen dieses oder jenes Unternehmens, die ungeheure Thätigkeit der sich überbietenden und sich zuweilen in den Haaren liegenden verschiedenen Agenturen? woher sonst das sich so oft kundgebende Bestreben, ungünstig lautende Berichte zu verdächtigen und durch Entgegenstellung anderer zu entkräften? Muß man aus diesem Allem nicht fast den Schluß ziehen, diese Herren denken mehr an das Wohl ihres Geldbeutels, als an das der Kolonisten? Sei dem wie ihm wolle, so ist jedenfalls das richtig, daß drüben über all die genannten Beförderer der Auswanderung entsetzlich viele und entsetzlich gräßliche Flüche und Verwünschungen ausgestoßen werden, so daß ihr Geschäft zum mindesten ein fluchvolles genannt werden muß, und es däucht mich, es könne, nachdem so viele Betrügereien an den Tag gekommen sind, von nun an kein rechtlicher Mann ein solches Geschäft betreiben oder irgendwie befördern, ohne vorher durch eigene und gewissenhafte Untersuchung an Ort und Stelle die Sache genau kennen gelernt zu haben.

Was den Herrn E. de Paravicini in Zürich anbetrifft, der die meißten Schweizer der fraglichen Halbpachtkolonieen beförderte: so kann ich für gewiß sagen, daß er von seinen Spedirten höchst unfreundlich empfangen würde, ja daß er sehr wahrscheinlich nicht mehr mit heiler Haut von den Kolonisten wegkäme, wenn er es wagte, dort einen Besuch zu machen. Der Haß gegen Herrn Paravicini ist auf Ybicaba