Seite:Die Behandlung der Kolonisten in der Provinz St. Paulo in Brasilien und deren Erhebung gegen ihre Bedrucker.pdf/20

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Gepflanzt wird in solchen Feldern Mais, Reis, Kürbisse, Cara, Bohnen. In besonderen, gewöhnlich nahe bei den Wohnungen liegenden Pflanzländern pflanzt man auch Mandiocca, Bataten und Margaridli und in den Gärten verschiedene Kohl- und Krautarten.

Die beste Pflanzzeit für die genannten Fruchtarten, die Mandiocca ausgenommen, ist gewöhnlich der Monat November. Bei der Pflanzung des Maises werden, wenn das Land von Gehölz genugsam befreit ist, kleine Löcher in der Entfernung von ungefähr 3½ Fuß nach jeder Seite, im andern Falle da, wo es möglich ist, geschlagen und in denselben 4–6 Körner leicht zugedeckt. Nach einigen Wochen sollte er einmal gereinigt, sollten auch, wenn bei einem Busche mehr als 3 oder 4 Stengel aufgeschossen sind, die überzähligen entfernt werden. Weiteres wird gewöhnlich darin bis zur Ernte, die in den Mai fällt, nicht gearbeitet, als daß man etwa noch grüne Blätter und noch überflüssige Stengel als Futter für eine allenfalls vorhandene Kuh oder für Ziegen daraus wegnimmt. Bei der Ernte läßt man die 10–12 Fuß langen Stengel unabgeschnitten, aber oben herunter gebogen oder gebrochen, im Lande stehen und nimmt nur die Kolben oder Zapfen hinweg, welche ungefähr die gleiche Größe erhalten, wie hier, und in einer Ecke des Hauses oder des Stalles auf einen Haufen aufgeschichtet werden. Wenn der Mais, wie es oft der Fall ist, unreinlich entkörnt wird, so daß zuweilen Barthaare desselben, auch etwelche Stücke der Zapfen in die Körner kommen; wenn diese Körner mit den vielen Insekten, die oftmals darin sind, und noch mit sonstigem Unrath, der bei der Behandlung durch Neger sich damit vermengt, mittelst grober Mahlsteine so gemahlen werden, daß das Feinste nicht viel feiner ist als Gries, und wenn denn Alles ungebeutelt, so wie es aus einem solchen Gemenge entsteht, zusammengenommen wird: so hat man das Maismehl (den Fuba), das ein Hauptnahrungsmittel des Kolonisten ist. Durch ziemlich feine Wurzelsiebe, die er eigenthümlich haben muß, trachtet er aus