Seite:Die Behandlung der Kolonisten in der Provinz St. Paulo in Brasilien und deren Erhebung gegen ihre Bedrucker.pdf/214

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Leuten gelegen, und es sei ihnen herzlich zu gönnen, wenn sie endlich davon möglichst befreit werden.

Nun habe ich, man verzeihe es mir, meinen unmaßgeblichen Antrag gestellt. Ich füge aber sogleich die Erklärung hinzu, daß, wenn das gleiche Ziel: – die Erlösung der Kolonisten aus ihrer Sklaverei, die Uebersiedlung auf eigene Ländereien in dem hiezu passendsten Staate und die Erwerbung einer ordentlichen Existenz in möglichst schnell einzurichtenden, gesetzlichen Bürger-, Kirch- und Schulgemeinden – auf einem andern, als dem von mir bezeichneten Wege besser erreicht werden kann, ich damit herzlich zufrieden bin. Wird nur dieses Ziel erreicht, so will ich – es sei dieses wie am Anfange, so auch am Ende meines Schriftchens gesagt – Gott für die schweren Wege danken, die Er mich führte, und auf welchen ich die Lage der Kolonisten kennen lernen mußte (im entgegengesetzten Falle müßte ich wünschen, noch unter den Kolonisten zu sein, damit ich durch Zusammenhaltung und Leitung derselben manches seither entstandene Uebel vielleicht hätte verhindern können); dann werden sich auch die Kolonisten in ihrer großen Mehrzahl sehr glücklich schätzen, sich nicht mehr nach Europa zurückwünschen[1] und in einer Weise, wie man es vielleicht von Manchen nicht erwartet, die Hand ans Werk legen. Das Bewußtsein: „Jetzt


  1. Jedermann wird leicht errathen, warum ich nicht darauf hinarbeite, daß den Kolonisten nach Europa zurückgeholfen werde; Jedermann wird mir aber auch die Aeußerung des Wunsches zu gute halten, daß es meiner Schwägerin und ihrer ganzen, jetzt wahrscheinlich 4 Personen zählenden Familie möglich gemacht werden möchte, wieder nach Europa zu kommen. Der Umstand, daß ich, was ich sonst bei keinen Auswanderern that, die Schwägerin zur Auswanderung eingeladen habe, drängt mich zur Aeußerung dieses Wunsches. Daß sie jetzt nicht wieder mit mir nach Europa gekommen ist, hat darin seinen Grund, daß sie sich, bevor noch Jemand an die Möglichkeit meiner Heimreise glaubte, mit David Marti von Engi, Kt. Glarus, verheirathete und also später nicht mehr zu meiner Familie gehörte, deßhalb nicht von ihren Schulden befreit und auch nicht in den Stand gesetzt wurde, heimreisen zu können. Bei meiner Abreise von Brasilien war diese mir verschwägerte Familie in Ybicaba; später befand sie sich nach meines Freundes Schreiben unter den geächteten und ausgestoßenen Familien zu Limeira.