Seite:Die Behandlung der Kolonisten in der Provinz St. Paulo in Brasilien und deren Erhebung gegen ihre Bedrucker.pdf/32

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Die Anlage von Ybicaba ist, was den neuen Theil dieser Kolonie betrifft, ziemlich schön und regelmäßig. Ein großer viereckiger Platz wird auf 3 Seiten von schönen, durch gerade Straßen begrenzten Quadraten, auf der vierten Seite von einem Bächlein (an dem von Vielen das Quellwasser geholt und auch gewaschen werden muß) umgeben. Ein solches Quadrat hält ungefähr 107904[b 1] ☐′ und ist in 16 gleich große Theile so vertheilt, daß jeder an eine Straße stößt, und daß zugleich jede Straße die Grenze von einigen Theilen bildet. Jeder solche Theil mißt 6744 ☐′ und ist für eine Familie bestimmt; auf jeden Theil kömmt also auch eine Wohnung zu stehen, und zwar dicht an die daran liegende Straße. Die Wohnung hat eine Länge von 30′, eine Breite von 25′ und eine Höhe von ungefähr 12′. Bei ihrem Aufbau werden zuerst 9 sogenannte Ständer, das sind gerade oder krumme, etwas behauene oder unbehauene Balken, aufgerichtet und dadurch festgemacht, daß man sie in ungefähr 3′ tiefe Löcher hineinstellt und die Erde ringsum fest anklopft. 4 solche Ständer stehen in den 4 Ecken, 4 in der Mitte der Seiten und einer in der Mitte der Wohnung als Stützpunkt für den Giebelfirst. 4 waagerecht liegende Balken verbinden oben auf höchst einfache Weise die Ecken- und Seitenständer, und noch 8 andere, die sich von einem Ständer bis zum andern erstrecken, kommen unten als Schwellen in der Höhe zu liegen, die der Fußboden erhalten soll. Nach dieser Arbeit befestigt man gewöhnlich 1–2½’ unter den Wandfirsten eine Palmitenlatte, an welche dann diejenigen Palmitenlatten angebunden werden, welche in Zwischenräumen von 3–4 Zoll auf die Schwellen zu stehen kommen und bis an das Dach reichen. Als Bindemittel dient das oben (bei der Beschreibung der Wälder) genannte Cibo, das auch dazu gebraucht wird, die am gleichen Orte beschriebenen Rohre in ungefähr gleich großen Entfernungen und in horizontaler Richtung in- und auswendig an die angebundenen Palmitenlatten auf gleiche Weise zu befestigen. Um die dadurch entstandenen kleinen, viereckigen Löcher auszufüllen, wird in- oder außerhalb


Berichtigungen

  1. Druckfehler berichtigt, siehe Seite 243.